„An Tagen wie diesen…“ Kennen Sie das? Wenn etwas so schön ist, dass man sich wünscht, dass es nie endet? Die Zeit möchte man anhalten und den Augenblick am Liebsten festhalten. Es ist als ob alles perfekt ist. Die Stimmung, die Leute, die Gefühle … alles ist unbeschreiblich schön. Man könnte die ganze Welt umarmen – warum tun wir es nicht einfach?
Von Gottes Geist be-GEIST-ert?
Mit der Begeisterung ist das so eine Sache … Man kann von allem Möglichen begeistert sein. Vom Fußball, einem Verein (das erleben wir gerade an diesem Samstag in der Nähe), dem neuen Auto, einem guten Buch, dem eigenen Hobby, der Begegnung mit einem Menschen, einem Menschen überhaupt … ja man kann sogar seinen Job lieben und mit Begeisterung jeden Morgen zur Arbeit gehen.
Der Duden beschreibt Begeisterung als außergewöhnlich starkes Interesse in Verbindung mit großer Freude. Beides entsteht, wenn die emotionalen Zentren in unserem Gehirn angeregt werden, was dann unsere geistigen Fähigkeiten steigert.
Ganz praktisch beschreibt uns das die Apostelgeschichte im Pfingstereignis:
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
Apg 2,2-4
Begeistert sein – Feuer und Flamme sein für etwas, für jemanden.
Begeistert sein von Jesu, begeistert sein für die Sache Jesu.
Das war damals scheinbar so leicht. Aber von dieser Leichtigkeit scheint heute doch kaum noch etwas übrig zu sein …
Begeisterung für die Sache Jesu? Da fallen einem vielleicht schnell die leeren Kirchen ein …
Begeisterung für den Glauben? Na ja, unsere Kirche gibt auf allen Ebenen vielleicht gerade nicht das werbewirksamste Statement für das Wirken eines Geistes ab …
Ein wenig später lesen wir in der Apostelgeschichte weiter:
Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Diese Männer sind nicht betrunken, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde am Tag; sondern jetzt geschieht, was durch den Propheten Joël gesagt worden ist: In den letzten Tagen wird es geschehen, / so spricht Gott: / Ich werde von meinem Geist ausgießen / über alles Fleisch. / Eure Söhne und eure Töchter werden prophetisch reden, / eure jungen Männer werden Visionen haben / und eure Alten werden Träume haben.
Apg 2,14-17
Begeistert sein, Träume und Visionen habe – das ist der Heilige Geist.
Über die Träume und Visionen reden – das ermöglicht der Heilige Geist.
Sich dafür einsetzen, dass diese Träume und Visionen Wirklichkeit werden – dabei hilft uns der Hl. Geist
Nehmen wir dieses Pfingstfest doch einfach mal zum Anlass, über unsere Visionen und Träume von Kirche nachzudenken – und eben nicht nur in Strukturen, Reformen, Konzepten, Notwendigkeiten.
Lassen wir uns doch an diesem Pfingstfest dazu verleiten, diese Träume und Visionen in allen möglichen Bildern und Formen zur Sprache zu bringen. Wenn wir be-GEIST-ert daran glauben, was für uns an dem in Jesus Mensch gewordenen Gott wichtig ist, der seit der Taufe an unserer Seite steht, das, was wir in der Firmung bekräftigen, dann kann vielleicht passieren, was der österreichische Theologe Hanns Sauter so formuliert hat:
Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – halten zusammen,
verlieren ihre Angst, gehen auf einander zu.
Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – erzählen einander, was ihr Leben prägt,
leben miteinander in gegenseitiger Achtung, schließen Freundschaft und Frieden.
Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – begraben ihre Streitigkeiten,
vergeben einander, Menschen sehen einander mit neuen Augen.
Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – bemühen sich, negatives Fahrwasser zu vermeiden,
ringen miteinander um Klarheit, helfen einander, sich nicht abzuschließen.
Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – sind einander Stütze und Halt,
erzählen von ihrer Erfahrung mit Jesus, laden Menschen ein, mit Jesus zu gehen.
Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – verstehen ihren Glauben als Chance,
richten sich in allem nach ihrem Gewissen, sorgen für heilsame Unruhe auf der Welt.
Warum den eigentlich nicht? Der Hl. Geist be-GEIST-ert. Lassen wir uns anzünden, Feuer und Flamme sein …
Wir, das Team des BildPunkt Menden, wünschen Ihnen ein begeisterndes Pfingstfest!
heiliger geist
wecke wieder die begeisterung
für den glauben und für die kirche
heiliger geist
stürze allen hochmut in mir
und öffne mein herz für die liebe
heiliger geist
ebne meine wege
zu den nächsten und fernen
heiliger geist
entzünde stets den funken
zum frieden und zum neuanfang
heiliger geist
zeige mir neue wege
ins miteinander und ins heilvolle
heiliger geist
wende meine dunkelheiten
zum guten und zum taghellen
Für euch Kinder …
… haben wir heute noch eine kleine Geschichte.