Die Ratte der Lüfte, eine Plage für die Innenstädte, eine Freude für Züchter… Wissen Sie welches Tier gemeint ist? Es ist auf jeden Fall ein ziemlich lauter Vogel. Seinen Ruf kann man weithin hören und wenn es laut in den Bäumen knackt und raschelt, hat wohl gerade jemand zur Landung angesetzt.
Aber auch ein Freund des Menschen. Es gibt viele Farben und Formen. Sie sind gelehrig und können ihren Weg nach Hause finden. Ach, wie romantisch, wenn eine Schar weißer Tauben in den Himmel steigt. Auch als Bote geeignet. Also: Eine Taube für alle Fälle.
Was hat die Taube mit dem Hl. Geist zu tun?
Schon in der Antike stand die Taube für Sanftmut und Liebe. In der biblischen Geschichte von der Sintflut bringt eine von drei ausgesandten Tauben einen grünen Ölzweig zur Arche Noah zurück und signalisiert damit Rettung und Neuanfang.
Die eigentliche Herleitung der Taube als Symbol für den Heiligen Geist aber kommt aus dem Neuen Testament: Die Evangelisten berichten, dass sich nach der Taufe Jesu im Jordan der Himmel öffnete und der Geist Gottes wie eine Taube auf Jesus herabkam: nicht als Taube, sondern wie eine Taube …
„Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“
Mk 1,9-11
Was ist da geschehen? Tief im Inneren hat Jesus die Gegenwart Gottes erfahren. Tief im Inneren wurde er berührt von Gottes Geist „wie eine Taube“, also: sanftmütig, anmutig, liebenswürdig – keinesfalls bedrohlich.
So also hat Jesus Gottes Gegenwart, Gottes Geist erfahren: „wie eine Taube“……
In der kirchlichen Tradition steht die Taube für das Pfingstwunder – der Heilige Geist steigt hinab zu den Menschen. Dabei kommen in der biblischen Pfingstgeschichte keine Tauben vor. Hier stehen andere Bilder im Vordergrund: Es wird berichtet, wie die in Jerusalem versammelten Jesus-Anhänger plötzlich ein Brausen vom Himmel erleben, einen gewaltigen Wind, der das ganze Haus erfüllt. Ihre vielen Fragen sind plötzlich wie weggeblasen; sie verstehen auf einmal, was es mit Jesu Tod und Auferstehung auf sich hat und predigen dies so, dass sie von allen verstanden werden.
In der Barockzeit wurden oft zu Pfingsten lebende Tauben in den Kirchen freigelassen. In anderen Gotteshäusern ließ man eine hölzerne Taube über den Köpfen der Gläubigen durch eine Öffnung in der Kirchendecke herunter, durch das sogenannte „Heilig-Geist-Loch“. Mit Weihrauch und Gebet empfing die Gemeinde dann das Heilig-Geist-Symbol. In den Kirchen unseres Pastoralverbundes findet sich die Taube als Symbol des Heiligen Geistes in verschiedenen Kunstwerken wieder. Die virtuellen Rundgänge in St. Vincenz, in St. Maria Magdalena, in St Josef oder in St. Antonius E. laden Sie zum Entdecken ein. Oder besuchen Sie doch in diesen Tagen unsere Kirchen und gehen dort auf Entdeckungstour.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir uns von dir
locken und leiten lassen.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir unsere Berufung
erkennen und ergreifen.
Auswahl aus: Heilig-Geist-Meditation, Paul Weismantel
Für euch Kinder …
… haben wir heute ein kleines Ausmalbild: Ausmalbild_2105