Ein Glas Wasser. Wie oft habe ich es schon in der Hand gehalten und getrunken. …
Wie viele Tropfen mögen wohl darin sein? Es ist wohl kaum möglich sie zu zählen. Am Anfang, da gab es Wasser – viel Wasser; auf unserer Erde, dem blaue Planeten. Winzig klein konnte das Leben entstehen und wachsen. Wasser ist Leben. Im Wasser, am Wasser, durch das Wasser – überall macht es das Leben möglich.
Vielleicht ist das der Anfang? Die Schöpfung als die Möglichkeit, damit Leben entsteht …
Der Hl. Geist – den Glauben frisch und blühend halten
Welche Verbindung fällt Ihnen zwischen dem Hl. Geist und Wasser ein? Wasser gehört in jedem Fall nicht zu den sieben Gaben des Geistes, noch wird der Hl. Geist standardmäßig durch Wasser charakterisiert – dann doch eher Feuer, Sturm, Brausen … Doch schon ganz am Anfang, in den ersten Sätzen des Buches Genesis, wird eine besondere Beziehung zwischen Geist und Wasser grundgelegt:
Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Buch Genesis 1,1-2
Wasser gilt als das lebensspendende Elixier überhaupt. Wo kein Wasser, da kein Leben. Wasser ist überlebenswichtig. Und Wasser fließt. Es kommt in Bächen und Seen vor, macht lebendig, nährt Pflanzen, tränkt Tiere und Menschen. Und es trägt Schiffe. Wasser kann aber auch hart und kalt sein, glatt und rutschig: als Eis. Dann trägt es zwar auch, aber anderes: Schlittschuhläufer zum Beispiel. Als Eisblock kühlt es Lebensmittel, als Eiswürfel Getränke. Wasserdampf hingegen macht genau das Gegenteil: Er ist heiß und gefährlich. Anders als Eis erzeugt er Energie und treibt Maschinen an. Er lässt sich nicht anfassen und doch bewirkt er etwas.
Die Sorge um Wasser ist ganz aktuell, sogar für uns hier in Mitteleuropa. Man freut sich auf den sehnlichst erwarteten Regen einerseits – und andererseits hören wir gleichzeitig von sinnflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen in Teilen Italiens. Überall auf unserer Welt wird immer deutlicher, wie sehr das Leben vom Wasser abhängt – so wie unser Glaube letztlich vom Hl. Geist. Daher kann das Bild vom Hl. Geist als Wasser – das in der orthodoxen Kirche deutlich häufiger verwendet wird – vielleicht sehr treffend sein.
Von dem Kirchenlehrer Cyrill von Jerusalem (315-386) stammen die folgenden Überlegungen:
Der Hl. Geist will sich uns anpassen, unseren Eigenarten, unserem Wesen. Der Hl. Geist soll in uns und durch uns Glauben bewirken, soll diesen Glauben frisch und blühend halten.
Im Johannesevangelium spricht Jesus von sich als der lebendigen Quelle. Bei der Taufe haben wir mit Wasser ein Kreuz auf unsere Stirn gemacht bekommen und sind mit unserem Namen angesprochen worden. Dieses Wasser, mit dem viele auch ein Kreuzzeichen beim Betreten der Kirche machen, erinnert uns daran, dass Gott in der Taufe sein JA zu uns gesagt hat, dass er uns versprochen hat, immer an unserer Seite zu sein. Gott ist an unserer Seite, er ist immer da. Er will unsere Quelle sein, aus der wir immer wieder schöpfen dürfen. Und Jesus möchte, dass wir auch selbst zu einer Quelle für andere werden. Wenn wir darauf schauen, wie es den Menschen neben uns aber auch in anderen Teilen der Welt geht, dann können wir „sein Wasser“ weitergeben und damit unseren Glauben frisch und blühend, ja lebendig halten …
Heiliger Geist, du belebst alles.
Du teilst dich in je verschiedener Weise der ganzen Schöpfung mit.
Du schenkst uns die Gnade,
erleuchtest uns zur Erkenntnis Gottes,
du vollendest die Gerechten,
machst die Toten lebendig
und Fremdlinge zu Kindern Gottes.
Durch dich werden die Schwachen stark, die Armen reich,
die Unmündigen und Ungebildeten weiser als die Gelehrten.
Du bist im Himmel und erfüllst die Erde,
du bist überall zugegen,
und nirgends kennst du Schranken.
Du wohnst in jedem Menschen und bist ganz Gott.
Wir bitten dich:
Nimm in unseren Herzen Wohnung,
und verlass uns zu keiner Zeit!
nach Basilius von Caeserea
Für euch Kinder …
… haben wir heute eine kleine Geschichte: Die Quelle des Lebens